Malen Sie sich einmal aus, wie unsere Kirche ohne den unbezahlten Einsatz ihrer Mitglieder aussähe. Der Gottesdienst: eine One-Man-Show, so ohne Ministranten, Lektorin und Kommunionhelferin. Blumenschmuck und Chorgesang: Fehlanzeige. Erstkommunion- und Firmvorbereitung? Fällt aus. Jugendgruppen, Seniorennachmittage, soziale Initiativen? Nicht zu leisten! Die Gebäude würden verkommen, die Grünflächen verwahrlosen. Man würde allerdings auch wenig davon mitbekommen – ohne Pfarrbrief und Homepage. Es ist klar: Die Kirche lebt vom Ehrenamt.

Und wie steht es um die vielen Aktiven in unseren Speyerer Gemeinden? Sind sie motiviert? Wodurch? Sind sie frustriert? Wovon? Wie stark nimmt ihr Engagement sie in Beschlag? Würden sie gerne weniger tun, finden aber nicht den richtigen Punkt um aufzuhören? Würden sie sich lieber in einem ganz anderen Bereich einsetzen?

In diesen Tagen startet eine Befragung der in der Pfarrei Pax Christi ehrenamtlich Engagierten. Alle, die sich in irgendeiner Weise in ihrer Gemeinde oder schon auf der Ebene der neuen Pfarrei aktiv einbringen, werden gebeten, einen zweiseitigen Fragebogen auszufüllen. Wer nicht über eine Gruppierung, in der er aktiv ist, einen Fragebogen erhält, kann ihn sich auch hier herunterladen. Ausgefüllt kann der Fragebogen bei demjenigen, von dem man ihn bekommen hat, zurückgegeben werden oder aber im Pfarrbüro bzw. in einer der Kontaktstellen in den Gemeinden. Bis Mitte März soll die Befragung abgeschlossen sein.

Hintergrund der Befragung ist das „Pastorale Konzept”. 2017 ist es das Thema Nummer eins auf der Agenda der Pfarrei Pax Christi. Mit dem Pastoralen Konzept werden die Weichen für die Zukunft der Pfarrei gestellt. Vor dem Aufbruch in Richtung Zukunft steht allerdings der ehrliche Blick auf die Gegenwart: die Pfarreianalyse. Der selbstgesteckte Zeitplan sieht vor, dass die Analyse im Herbst abgeschlossen ist und etwa Mitte 2018 das Pastorale Konzept verabschiedet werden kann.

Verantwortlich für die Erstellung des Pastoralen Konzepts sind das Pastoralteam, also die Seelsorgerinnen und Seelsorger rund um Dompfarrer Matthias Bender, und der Pfarreirat mit den Vertreterinnen und Vertreter der fünf Gemeinden, der Verbände, Jugendgruppen und der Kitas. Ein Arbeitskreis koordiniert den gesamten Prozess. Wichtig ist den Verantwortlichen, dass das Pastorale Konzept nicht hinter verschlossenen Türen ausgebrütet wird, sondern dass möglichst viele Pfarreimitglieder einbezogen werden und mitreden können. Anfang Oktober 2016 erfolgte eine Befragung aller Kirchenbesucher. Im November wurden alle Interessierten zu einem Informationsnachmittag eingeladen. Und diese Linie wird mit dem aktuellen Schritt der Pfarreianalyse, der Ehrenamtsumfrage, fortgesetzt.

Christiane Arendt-Stein / Bernhard Kaas

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