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Die sieben Todsünden und die moderne Ökonomie

Thomas Steinforth stellt am 6. November Gedanken „zur Aktualität eines alten Konzepts“ im Haus der Kirchenmusik vor.

Die bereits in der christlichen Antike entwickelte und im Mittelalter verfeinerte Lehre der „sieben Todsünden“ beschreibt Haltungen, die zu einem Handeln verleiten, das besonders schädlich und insofern sündhaft ist. Hochmut, Habgier, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit sind demnach verhängnisvolle Laster, die durch Tugend- und Charakterbildung verhindert oder doch beherrscht werden sollen.

Mit Blick auf die moderne Ökonomie lässt sich jedoch fragen, ob die ehemals als „Todsünden“ verurteilten Laster nicht längst zu treibenden Kräften des unbegrenzten Wachstums und des Konsumkapitalismus geworden sind, die durch Anreize systematisch aktiviert und genutzt werden. Sind die Laster der Einzelnen (bis vielleicht auf die Trägheit) nicht im Effekt Quellen unseres materiellen Wohlstands?

Der Vortrag beleuchtet die klassisch als „Todsünden“ bezeichneten Haltungen und versucht eine vielleicht provozierende Neubewertung: Hat nicht jede dieser sieben Haltungen auch eine „gute Seite“, die allerdings unter bestimmten Umständen verloren gehen kann, sodass sie dann tatsächlich zum gefährlichen Laster wird? Und welche Rolle spielen der soziale Rahmen und nicht zuletzt die Wirtschaftsordnung für die Haltungen (und Laster) der Einzelnen?

Dr. Thomas Steinforth ist Bildungsreferent für den Bereich Wirtschaftsethik im Heinrich-Pesch-Haus und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Globale Fragen an der Hochschule für Philosophie, München.

Ort: Haus der Kirchenmusik, Hasenpfuhlstraße 33b, Speyer (beim Kloster St. Magdalena)

Zeit: 6. November 2019, 19:30 Uhr

Kostenbeitrag: 5 €

Um Anmeldung wird gebeten.

Eine Veranstaltung des Forums Katholische Akademie, einer Kooperation von Katholischer Erwachsenenbildung, Heinrich-Pesch-Haus und Dompfarrei Pax Christi.

Information/Anmeldung:
KEB – Tel. 06232 102-180
HPH – Tel. 0621 5999-162