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Oscar Romero

Quelle: Wikimedia

„Es geht um den Kampf für das Reich Gottes. Für diesen Kampf brauchen wir keine Panzer oder Maschinengewehre, keine Schwerter oder Karabiner […] Wir kämpfen unseren Kampf mit den Gitarren und den Liedern der Kirche. Denn auf diese Weise streben wir die Bekehrung der Sünder an: Wir säen in den Herzen und verändern die Welt […] Das ist die „Rache“ der Christen. Wir wollen, dass auch die sich bekehren, die uns schlagen.“
So formulierte Oscar Romero, Erzbischof von El Salvador, in einer seiner Predigten. Der Stil dieses Zitates und die Botschaft seiner Worte charakterisieren treffend das Besondere, das diesen modernen Friedensheiligen auszeichnet, der mit bürgerlichen Namen Óscar Arnulfo Romero y Galdámez heißt. Er formuliert mit den Worten der Gewalt und spricht von Kampf und Rache, doch aus Panzern und Gewehren werden Gitarren und Lieder und aus der Niederlage durch die Mächtigen wird der Samen des Glaubens und des Friedens in den Herzen der Menschen. Ein Samen, der die Welt verändern kann. Dies bezeugte Romero mit seinem eigenen Leben. 1917 an der Grenze zu Honduras geboren, wurde er 1980 von einem Auftragskiller während der Messfeier in einer Krankenhauskapelle getötet. Über eine Million Menschen versammelten sich anlässlich seiner Beerdigung. Die Kraft seiner Worte hatte die Herzen vieler Menschen erreicht. Doch die Mächtigen versuchen bis heute mit aller Gewalt die Wirksamkeit seiner Botschaft zu unterdrücken. 12 Jahre Bürgerkrieg folgten seiner Ermordung und die dafür Verantwortlichen wurden durch eine Amnestie geschützt.
Erzbischof Romero verstand die Worte der Bibel nicht nur als Erinnerung an das Wirken Gottes, sondern deute sie als Handlungsimpuls in die konkrete Not der Menschen in ihrer Zeit. Als Befreiungstheologe auch in seiner katholischen Kirche heftig umstritten, wird er am 14. Oktober 2018 von Papst Franziskus heilig gesprochen. So darf seine Deutung und sein Zuspruch aus der christliche Glaubensbotschaft weiter wachsen. Angesichts der Gewalt und Kriegsrhetorik vieler Mächtigen unserer Tage wichtiger denn je. Durch seine Verehrung als Friedensheiligen unsere Zeit können auch wir zu denen werden, die die Friedensbotschaft Christi in die Herzen der Menschen säen.
„Er hat mit der Kraft der Liebe Frieden geschaffen und mit seinem Leben Zeugnis für den Glauben abgelegt“ (Papst Franziskus)

Diakon Paul Nowicki