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Kolpingfamilie Speyer 1860

Norbert Rönn, Chefredakteur des „Pilger“, war am 28. November 2017 Gast der Kolpingfamilie Speyer 1860 bei einem Gesprächsabend zur Berichterstattung...

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„Familie ist und bleibt unverzichtbar“, ein Zitat von Richard von Weizsäcker, steht als Leitwort über dem Programm der Kolpingfamilie Speyer 1860 für...

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Neujahrsempfang der Kolpingfamilie Speyer 1860

Zum Neujahrsempfang der Kolpingfamilie Speyer 1860 am 9. Januar 2016 konnte Vorsitzender Harald Radschuck zahlreiche Gäste begrüßen, darunter Oberbürgermeister Hansjörg Eger und den Ehrenvorsitzenden der Kolpingfamilie Diakon Klaus Peter Hilzensauer. Seit das Kolpingheim bereits über mehrere Jahrzehnte hinweg gastweise von anderen Vereinen als Ort ihrer Aktivitäten genutzt wird, ist der Empfang vor allem für die Vertreter dieser Organisationen gedacht. Zur Zeit treffen sich vier Vereine unter dem gemeinsamen Dach: der MGV Frohsinn, der Pfälzerwaldverein, der Freundeskreis Speyer-Pomposa und der BriefmarkenSammlerVerein Speyer.

Der Vorsitzende rief in seinem Rückblick auf das abgelaufene Jahr noch einmal die Schwerpunkte der Aktivitäten der Kolpingfamilie in Erinnerung.  Herausragend im ersten Halbjahr 2015, das unter dem Aspekt „Tod und Sterben“ stand, sei der Vortrag des Innsbrucker Professors  Niewiadomski über „Himmel, Hölle, Fegefeuer“ gewesen. Das zum Zeitpunkt seiner Auswahl noch gar nicht so aktuelle Leitwort für das zweite Halbjahr „Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen“ habe sich vor dem Hintergrund des Flüchtlingsdramas als absoluter Treffer erwiesen. Radschuck erinnerte hier an den Vortrag von Franz Philipp über „Asyl und Asylrecht in biblischer Sicht und historischer Überlieferung“ und an den Bericht von Schwester Waltraud Langhans über die Unterbringung von Flüchtlingen im Kloster St. Magdalena. Vier Flüchtlinge konnten bei dieser Veranstaltung über ihre persönlichen Erlebnisse berichten. Ein gewinnbringendes Erlebnis sei auch die Studienreise in die Schweiz auf den Spuren des hl. Nikolaus von der Flüe gewesen.

Der Vorsitzende betonte vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse in Köln die Notwendigkeit, die richtige Balance zwischen Willkommenskultur und entschiedener Forderung nach Respekt vor unserer freiheitlichen Grundordnung zu finden. Er äußerte den Wunsch, dass das neue Jahr trotz immer neuer Krisenherde doch etwas mehr Frieden bringen möge.

Für den MGV Frohsinn überbrachte Edmund Herzog die Grüße und guten Wünsche seines Vereins. Dieter Lawall sprach im Namen des Freundeskreises Speyer-Pomposa seinen Dank für die enge Zusammenarbeit mit der Kolpingfamilie aus, aus deren Reihen einige Mitglieder des Freundeskreises kommen. Oberbürgermeister Eger dankte der Kolpingfamilie für ihren Beitrag auf kulturellem und sozialem Gebiet, gerade auch im Bereich der Stadt Speyer. Bezugnehmend auf das neue Leitwort der Kolpingfamilie „Die Familie ist und bleibt unverzichtbar“, ein Zitat des früheren Bundespräsidenten von Weizsäcker, hob Eger hervor, dass die tragende Rolle der Familie trotz aller Anstrengungen von Staat und Kommunen, dem Leben der Menschen Sinn und Halt zu geben, durch nichts zu ersetzen sei. Auch er wünschte der Kolpingfamilie auf dem Weg ihrer Bemühungen ein erfolgreiches neues Jahr.

Franz Philipp

Kolpinggedenktag 2015

Mit einem Gottesdienst im St.-Martha-Heim, zelebriert von Präses Dr. Friedrich Mohr, beging die Kolpingfamilie Speyer 1860 ihren Kolpinggedenktag. In seiner Ansprache forderte Dr. Mohr die Kolpingfamilie auf, wie Adolph Kolping aus der Situation seiner Zeit heraus den Blick zuversichtlich nach vorne zu richten.

Nach dem Gottesdienst überreichte der ehemalige Vorsitzende der aufgelösten Kolpingfamilie Speyer St.Otto satzungsgemäß deren Banner an die „Mutter“-Kolpingfamilie.

Neu aufgenommen wurden Agnes Ecker, Agnes Lang und Andreas Böhm sowie das Ehepaar Angelika und Klaus Schall. Für 10 Jahre Mitgliedschaft wurde Susanne Kuhnlein geehrt, für 25 Jahre Domsakristan Michael Flörchinger.

Eine besondere Ehrung konnte Vorsitzender Harald Radschuck vornehmen. Sein Vorgänger im  Amt, Diakon Klaus Peter Hilzensauer, wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Franz Philipp, der seit 1987 mit Klaus Hilzensauer gemeinsam 28 Jahre im Vorstand tätig war, würdigte in seiner Laudatio die Verdienste des langjährigen Vorsitzenden. Dieser habe die Kolpingfamilie zu Anfang seiner Amtszeit aus einer schwierigen Situation herausführen müssen. Er habe durch neue Impulse und neue Akzente eine gute Entwicklung eingeleitet, habe mit gezielter Mitgliederwerbung Erfolg gehabt und dem Programm durch die Einrichtung der Gesprächsabende ein stabiles Rückgrat gegeben. Im Vorstand zu tragfähigen Kompromissen zu kommen und auch selbst immer wieder Rat einzuholen, sei ihm stets wichtig gewesen. Bei der Suche nach neuen Mitarbeitern und nicht zuletzt bei der erfolgreichen Suche nach einem fähigen Nachfolger habe er immer eine gute Hand und einen gewissen Spürsinn bewiesen.

Ein besonderer Dank richtete sich an die Ehefrau des Geehrten, Heidi Hilzensauer, die ihrem Ehemann stets den Rücken freigehalten habe und ohne deren verständnisvolle Mitarbeit ihm vieles nicht möglich gewesen wäre.

Harald Radschuck überreichte dem ersten Ehrenvorsitzenden in der Geschichte der Kolpingfamlie Speyer 1860 eine von Leo Grünnagel gestaltete Ernennungsurkunde, einen Gutschein für die Fahrt zur Freilichtbühne Ötigheim im Juni nächsten Jahres und ein Geldgeschenk, außerdem einen Blumenstrauß an Heidi Hilzensauer.

Anschließend trafen sich die Mitglieder im Kolpingheim zu einem Essen, das von dem aus Neustadt zur Kolpingfamilie Speyer gewechselten Ehepaar Glas gestiftet worden war.

Franz Philipp

Tagesausflug zur Freilichtbühne Ötigheim

Die Kolpingfamilie 1860 Speyer lädt alle Interessierten herzlich zu Ihrem Tagesausflug am 12. Juli 2016 ein. Auf dem Programm steht der Besuch des Stückes Les Misérables nach dem Roman von Victor Hugo, das die Volksschauspiele Ötigheim auf die Bühne bringen.
Der Bus fährt um 8:00 Uhr bei der Kirche St. Joseph ab und kehrt etwa um 21:00 Uhr zurück. Kosten: ca. € 40,-.
Anmelden kann man sich bei Dieter Stadter (Telefon 44282)

Bewegende Berichte von Flüchtlingen – Gesprächsabend am 27. Oktober 2015

Eine große Zahl von Zuhörern fand der Vortrag von Sr. Waltraud Langhans, der Generalpriorin der Dominikanerinnen zu St. Magdalena in Speyer, beim Gesprächsabend der Kolpingfamilie Speyer 1860 zum Thema „Starthilfe in ein neues Leben – Flüchtlinge im Kloster St. Magdalena“. Begleitet wurde sie von vier Frauen, die nacheinander über ihren Weg nach Deutschland und ihre Aufnahme in Speyer berichteten.

Auf Anfrage habe sich der Konvent 2013 bereit erklärt, eine sechsköpfige ägyptische Familie, die dort wegen ihres koptischen Glaubens gefährdet war, in den früher für Gäste reservierten Räumen im Dachgeschoss unterzubringen. Die Familie sei in zwei getrennten und geheim gehaltenen Flügen, der Vater zuerst, über Georgien nach Deutschland und über Zwischenstationen nach Speyer gelangt. Der Vater, von Beruf Musiklehrer, habe erst später eine Aufenthaltserlaubnis für Rheinland-Pfalz und Speyer erhalten, wo seine Aufnahme – als Mann – in einem Frauenkloster anfangs auf Schwierigkeiten gestoßen sei.

Tochter S., 21, die in Ägypten schon ein in Deutschland nicht anerkanntes Abitur abgelegt hatte und inzwischen ausgezeichnet Deutsch spricht, erzählte von ihrem Besuch eines Speyerer Gymnasiums und der derzeitigen Ableistung eines Freiwilligen Sozialen Jahres bei den Maltesern. Fernziel: Ein Medizinstudium. Auch ihre jüngere Schwester kam ebenso zu Wort wie eine Frau aus Aserbaidschan, die von dort nach einem Erdbeben und dem Verlust ihres Hauses über Armenien nach Deutschland geflohen ist.

Die 25 jährige H. aus dem diktatorisch regierten Eritrea berichtete vom Besuch der dortigen Sommerschule, der als Vorstufe zur Aufnahme in die Staatspartei obligatorisch gewesen sei. Mit 18 Jahren sei sie in die Armee eingetreten und habe sich als Vertreterin ihrer Parteiorganisation bei einem internationalen Treffen in Deutschland absetzen und um Asyl nachsuchen können.

Zu den Schicksalen dieser Flüchtlinge gehört auch der Tod eines kleinen Jungen, der in Speyer in einem Schwimmbad ertrunken war und reanimiert wurde. Nachdem er acht Tage im Koma in einer Mannheimer Klinik gelegen habe und sein Zustand aussichtslos gewesen sei, habe seine muslimische Mutter ihre Einwilligung gegeben, die Geräte abzustellen. Auf ihren Wunsch habe ihr Sohn eine christliche Beerdigung bekommen, an der auch der Speyerer Oberbürgermeister teilgenommen habe.

Eine junge Frau sei aus Afghanistan geflohen, nachdem man sie dort als Dreizehnjährige mit einem siebenundsechzigjährigen Mann zwangsweise verheiraten wollte. Eine Albanerin habe im Juni in Speyer einen Jungen geboren, nachdem sie vorher in Albanien drei Fehlgeburten erlitten habe. Eine ärztliche Behandlung, die dies hätte verhindern können, habe man ihr verweigert, weil sie kein Geld gehabt habe. Die aus Georgien stammende I. leide an schwerem Asthma und habe nur noch eine halbe Lunge. Ihre Cousine N. sei im April nach Georgien abgeschoben worden. Sie habe ihrer Abschiebung zugestimmt, weil man dann seine bescheidene persönliche Habe mitnehmen dürfe. Wer sich einer Abschiebung widersetze, werde von der Polizei abgeholt und dürfe nur kleines Handgepäck mitnehmen.

Eine junge Frau sei mit ihrem Baby nach Albanien abgeschoben worden, nachdem ihr Asylantrag abgelehnt worden sei. Zu der entsprechenden Anhörung habe man sie für vormittags 8 Uhr nach Trier bestellt. Der Vorschlag der Behörde, sie könne um 4 Uhr mit dem Baby mit dem Zug wegfahren, sei für die sprachunkundige Frau illusorisch gewesen. Schließlich habe sich der Hausmeister des Klosters erbarmt und die Frau mit dem Auto nach Trier und auch zu einer zweiten Anhörung nach Bingen gebracht. In einem solchen Fall muss die Frage erlaubt sein, über welches Maß an gesundem Menschenverstand solche Dienststellen eigentlich verfügen.

Im Frühjahr 2015 habe man im Kloster das ehemalige Noviziat durch eine Mauer abgetrennt und so sechs zusätzliche Wohnräume geschaffen. Insgesamt wohnten jetzt Menschen aus acht verschiedenen Ländern im Kloster. Natürlich gebe es Sprach- und Verständigungsschwierigkeiten; auch die Benutzung der Duschen und Toiletten habe ebenso durch einen Ordnungsplan geregelt werden müssen wie die Benutzung der Waschmaschinen. Bei Schwierigkeiten wendeten sich die Flüchtlinge häufig an die Schwestern. Schwester Waltraud fügte hinzu, dass sie als Vertreterin der meist sprachunkundigen Mütter auch die Elternabende in den verschiedenen Schulen der Flüchtlingskinder besuche. Insgesamt sei das Zusammenleben von einem positiven Geist und von Vertrauen getragen.

Das Ergebnis einer Spendensammlung an diesem Abend wird der „Flüchtlingskasse“ zugutekommen, aus der das Kloster Unkosten z. B. für Treibstoff und ähnliches begleicht.

Franz Philipp