Wir feiern das Osterfest, den wichtigsten und größten christlichen Feiertag. Die Osterbotschaft lautet schlicht und einfach: „Der Herr ist auferstanden.“ Wer glaubt, kann mit ganzer Herzenskraft antworten: „Ja, er ist wahrhaft auferstanden.“ Die Feier der Heiligen Woche stimmt uns darin ein, das Geheimnis von Ostern von Lebensjahr zu Lebensjahr tiefer zu verstehen. Ostern ist das Fest aus der Krise heraus. Es ist keine Feier einer heilen Welt.

Ostern feiert die ewige Treue Gottes zu seiner verwundeten Welt. Auferstehung ist kein menschliches Wunschdenken; denn solange wir unseren eigenen Wünschen folgen, bleiben wir in unseren menschlichen Grenzen.

Die frühen Christen sprechen von Erscheinung und „Sich Zeigen“: Auferstehung ist ein göttliches Ereignis, das unser Leben unvermutet und unverhofft trifft. Ostern ist viel größer als alles, was wir uns ausdenken und ersehnen können. Das Ostergeheimnis kann unser Leben umkrempeln und in schwierigen Lebenssituationen Halt und Trost geben.

Wenn wir am Grab eines geliebten Menschen stehen und die bleibende Verbundenheit spüren, ist das eine österliche Erfahrung. Die Bereitschaft zu vergeben kann aus dem österlichen Geheimnis erwachsen. Immer dann, wenn wir spüren, dass Jesus uns etwas zu sagen hat, wenn wir ein Wort Jesu aufnehmen, das uns tief beeindruckt, dann folgen wir dem auferstandenen Herrn nach.

Die Feier von Tod und Auferstehung Jesu möge unser ganzes Leben prägen und unsere Ängste und Nöte in neuem Licht erscheinen lassen. Ostern gebe uns unerschrockenen Mut und bleibende Freude.

Ich wünsche Ihnen allen auch im Namen unserer Gremien und des Pastoral- und Sekretariatsteams den österlichen Frieden,

Ihr Dompfarrer Matthias Bender