Religiöse Vielfalt: Bedrohung oder Bereicherung?
Die religiöse Landschaft in Deutschland hat sich stark verändert: Die Zugehörigkeit zu den beiden großen christlichen Konfessionen sank von 1950 bis heute von fast 96 Prozent auf unter 50 Prozent. Ein immer größerer Bevölkerungsanteil hat keine Glaubenszugehörigkeit. Gleichzeitig gibt es eine
zunehmende Vielfalt an Glaubensgemeinschaften in Deutschland, die immer wieder Gegenstand
öffentlicher Debatten ist, wie beispielsweise die Kontroverse um die Ramadan-Beleuchtung in
deutschen Städten zum muslimischen Fastenmonat in diesem Jahr. Diese Konfliktpotenziale zeigen sich auch in gegenseitigen Ressentiments. Seit der Eskalation in Nahost ist die Zahl antisemitischer und antimuslimische Anfeindungen stark angestiegen – und äußern sich immer offener auf den Straßen und im Internet. Mit der zunehmenden religiösen Vielfalt sind aber auch Chancen verbunden. Das Engagement religiöser Gemeinden und ihrer Hilfsorganisationen ist eine wichtige gesellschaftliche Stütze – vor allem in Krisenzeiten wie diesen.
Wie also ist religiöse Vielfalt zu betrachten? Ist sie Bedrohung? Ist sie Bereicherung? Überwiegen die verbindenden oder die trennenden Potenziale von Religionen? Lassen sich verbindende Potenziale vielleicht sogar bewusst fördern, um Vorurteile und Diskriminierungen zu reduzieren und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern?
Dr. Yasemin El-Menouar, Senior Expert für Religion, Werte und Gesellschaft der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, ist Leiterin des Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung, der anhand von
repräsentativen Studien aktuelle Chancen und Herausforderungen im interreligiösen
Zusammenleben identifiziert. Aus seinen Ergebnissen lassen sich wichtige Impulse zu den aufgeworfenen Fragen ableiten.
Eine Veranstaltung des Forums Katholische Akademie, einer Kooperation der Katholischen Akademie Rhein-Neckar im Heinrich-Pesch-Haus, der Katholichen Erwachsenenbildung im Bistum Speyer und der Dompfarrei Pax Chritsti.
Um Anmeldung wird gebeten bei:
Heinrich Pesch Haus
Telefon: 0621 5999-175
E-Mail: anmeldung@hph.kirche.org
Bildquelle: Bertelsmann Stiftung