Zum Inhalt springen

5. Nächtliche Kirchentour der Pfarrei Pax Christi in Speyer

Nachdem die letzte geplante nächtliche Kirchentour der Pfarrei Pax Christi in Speyer wegen Corona ausfallen musste, wurde das schon zur Tradition gewordene Format wieder aufgegriffen. Diesmal ging es nach St. Bernhard, in den Kapitelsfriedhof und in den Adenauerpark; Ziele, die nahe beieinanderliegen, aber eine vielfältige Geschichte aufweisen.

Für die Tour konnten mit Herrn Dr. Markus Lamm und Frau Dr. Lenelotte Möller zwei fachkundige Referenten gewonnen werden, die bereits ein kleines Buch mit dem Titel "Speyer, Helmut Kohl, St. Bernhard und der Adenauerpark." verfasst haben. Leider erkrankte Frau Dr. Möller, so dass dankenswerterweise Frau Gesine Parzich kurzfristig einsprang.

Sie führten die knapp 100 Besucher in zwei Gruppen durch den Adenauerpark mit der Gotischen Kapelle und den Kapitelsfriedhof hinter der Kirche St. Bernhard. Der frühere Friedhof auf dem Gelände des Adenauerparks entstand im Jahre 1502, als ein Ratsherr das Gartengrundstück an die Stadt schenkte, als Friedhof für Arme und Fremde. Hundert Jahre später wurde der Friedhof zum zweiten Mal erweitert. Nun fanden nicht mehr nur Armenbegräbnisse dort statt und das Gelände wurde aufgeteilt in einen lutherischen (größeren) und einen katholischen (kleineren) Teil. Bis heute sind noch etliche Grabsteine von ehemals bedeutenden Speyerer Familien erhalten.
Die Gotische Kapelle hat eine wechselvolle Geschichte und wurde unter anderem von der evangelischen Gemeinde genutzt. Im Laufe der Jahrhunderte hat sie ihre Innenausstattung verloren und wird heute, mit modernen Glasfenstern versehen, unter anderem für Trauungen und Konzerte genutzt. Andere Gebäude wie die Friedhofshalle auf dem katholischen Teil des Friedhofs sind nicht mehr erhalten, Herr Dr. Lamm gelang es aber, dieses Gebäude in der Vorstellung der Besucher wieder erstehen zu lassen. Auf dem Gelände, auf dem heute die Friedenskirche St. Bernhard steht, war der katholische Friedhof. Daher wurde Mitte des letzten Jahrhunderts beschlossen, den Friedhof des Domkapitels dort anzulegen. Einige bemerkenswerte Grabmale historisch bedeutender Personen aus dem Bistum wurden vom früheren Friedhof übernommen und ebenfalls bei St. Bernhard aufgestellt. Eine architektonische Besonderheit ist das Grabmal des ehemaligen Domorganisten Eduard Rottmanner mit einem Terrakottarelief.

Den Abschluss des Programmes bildete ein Konzert eines Bläserensembles mit Orgelbegleitung in der Kirche St. Bernhard bei Kerzenlicht und ein anschließendes Beisammensein auf dem Kirchenvorplatz bei schönstem Sommerwetter.