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Glück

Quelle: piqsels.com

Was ist Glück?

Gesundheit?
Eine Gehaltserhöhung?
Gute Freunde haben?
Wieder einmal bei Oma Erdbeerkuchen essen?

Es gibt keine objektive Bestimmung von Glück. Jeder interpretiert selbst seine Wünsche und Sehnsüchte in diesen Begriff hinein.

Das Glück kann in einer Idee liegen - wenn mir etwas gelingt, wofür ich mich mit ganzer Kraft eingesetzt habe: Das kann die Gestaltung meines Familienlebens betreffen; das Vorankommen der Fußballmannschaft, die ich favorisiere oder meinen Einsatz für eine politische oder kirchliche Gruppierung ...

Bei der Ziehung der Lottozahlen verdanken die Gewinner ihr Glück dem Zufall aus der Lostrommel. Das erstrebte Glück kann also mit Geld und materiellen Gütern zu tun haben: sich ein Auto kaufen, ein Haus bauen, in Urlaub fahren können.

Wohl den höchsten Stellenwert in unserem Verlangen nach Glück haben die mitmenschlichen Beziehungen wie Freundschaft, Nähe und Liebe. So meinte der Philosoph und Dichter Johann Gottfried Herder (18. Jhd.) „Dem Glück, geliebt zu werden, gleicht kein ander Glück auf Erden.“

Das Fragen und Suchen nach dem Glück taucht oft erst dann auf, wenn man sich unglücklich fühlt, wenn etwas schiefgeht, wenn das Glück einen im Stich lässt. Bei dieser Suche macht man eine Erfahrung, die keinem erspart bleibt: Glück kann man nicht kaufen, nicht zwingen und nicht einfordern. Es ist nicht gezielt verfügbar, aber unverhofft kann es einem im nächsten Augenblick zufallen, um sich dann vielleicht schon bald wieder zu verflüchtigen. Der Volksmund weiß darum, wenn er sagt: „Glück und Glas, wie leicht bricht das.“

Und doch gibt es Menschen, die scheinen das Glück gepachtet zu haben. Wenn man sie fragt, wie es kommt, dass sie so auffallend glücklich sind, dann sagen sie:

Ich versuche, den Augenblick zu leben, ob ich nun etwas genießen kann oder auch mal einen Mangel aushalten muss.

Ich nehme mir heraus, Fehler machen zu dürfen, ich muss nicht vollkommen sein.

Ich lebe für etwas, das mir wichtig ist, das gibt meinem Leben einen Sinn.

Auf der Suche nach dem großen Glück verachte ich die kleinen Freuden nicht, denn auch sie machen glücklich.

Und ich denke daran, dass die Freude, die ich einem anderen schenke, wieder zu mir zurückkommt.

Mit der Weisheit des zurückblickenden Alters sagte einmal eine 85-jährige Frau:

„Wenn ich mein Leben noch mal leben könnte, würde ich versuchen, mehr Fehler zu machen. Ich würde mich entspannen. Ich würde bis zum Äußersten gehen. Ich würde alberner sein ... Ich weiß einige Dinge, die ich ernster nehmen würde ... Ich würde mehr Eis und weniger Spinat essen ... Ich würde öfter Karussell fahren ... Ich würde mehr Gänseblümchen pflücken ...!“

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Sommer mit vielen Augenblicken zum Glücklichsein!

Ihre Regina Mettlach, Pastoralreferentin