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Feierliche Primiz von Stefan Häußler in St. Bernhard

Primizspruch aus der Apostelgeschichte: „Wenn ihr ein Wort des Zuspruchs habt, dann redet!”

Eine besondere Primiz wäre die erste feierliche Heilige Messe von unserem Neupriester Stefan Häußler schon dadurch gewesen, weil sie die erste nach Jahrzehnten in unserer Pfarrei Pax Christi war. Die Einschränkungen durch die Corona-Vorsichtsmaßnahmen prägten Priesterweihe und Primiz zusätzlich. Nur eine kleine Zahl von Gläubigen, Freunden und Verwandten konnten an den Feierlichkeiten teilnehmen.

Für mich als Heimatpfarrer war unsere Primiz aber aus ganz anderen Gründen bemerkenswert und besonders. Obwohl von vornherein klar war, dass wir nicht in großer Runde feiern können, haben sich viele Ehrenamtliche um eine liebevolle Gestaltung gekümmert. Ein Segensbaum lud ein, unserem Neupriester gute Wünsche und Gebete mit auf den Weg zu geben. Bereits in der Weiheliturgie spielte der Baum, der gute Früchte hervorbringt, eine wichtige Rolle. Ein ungewöhnliches Bild auf dem Liedblatt, ein Straßenkünstler mit einem Christusbild in Farbe und Schwarz-Weiß, bewegte unseren Bischof zu einer beindruckenden Predigt: irgendwie kann sich der Priester wie auch das ganze Volk Gottes als Künstler verstehen, die die Farben der Liebe Gottes auf unsere Straßen bringen, hingebeugt und voller Hingabe.

St. Bernhard war Ort der Primiz. Vor allem der Gemeindeausschuss bereitete alles vor. Die Freude war überall spürbar, in der Sakristei, beim Empfang und in der Liturgie selber. Die Kirchenmusik unter der Leitung von Monika Keggenhoff schenkte unserem Beten Innigkeit und Tiefe. Stefan Häußler in seinem bunten Gewand  erklärte schon zu Beginn: „Wir feiern nicht uns selber, sondern Jesus Christus, der in unserer Mitte ist.“ Er blieb seiner Linie, so wie ich ihn kenne und schätze, treu. Nach der herzlichen Einladung durch unseren Pfarreiratsvorsitzende Bernhard Kaas, führte er mit Herz gekonnt durch die Liturgie. Dabei lebte er seinen Primizspruch aus der Apostelgeschichte: „Wenn ihr ein Wort des Zuspruchs habt, dann redet!“ Eine Stecknadel hätte man hören können, als die Anwesenden seiner Predigt über das Tagesevangelium ihre Aufmerksamkeit schenkten. Stefan sprach von der Lebbarkeit der Frohen Botschaft, über Barmherzigkeit und darüber, dass wir miteinander Geduld üben dürfen, weil Gott mit uns Geduld hat.

Was mich besonders beeindruckt hat, war die Spannung, die unser Neupriester halten konnte: im Leben gehen wir ganz konkrete, oft sehr kleine Schritte, die jedoch wichtig sind, und bleiben dennoch mit dem Himmel verbunden, der uns Unmögliches erhoffen lässt. Als ich am Abend noch einmal in die Bernhardskirche zurückkehrte, um Einkehr zu halten, war ich mit unserem Neupriester Stefan Häußler und über unsere Kirchengemeinde dankbar und froh. Ich freue mich auf den Tag, an dem Stefan hier in Speyer mit größerer Gemeinde feiern wird. Für seinen Dienst in Kaiserslautern wünschen wir ihm Gottes Segen, Trost und Kraft.

Dompfarrer Matthias Bender

 

Foto: Dominik Schek