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Nichts wie weg!

Foto: ez

Nichts wie weg, rein in den Flieger und auf und davon!

Haben Sie in den letzten Monaten auch schon diesen Wunsch verspürt?

Doch ist es derzeit überhaupt moralisch vertretbar eine EU-Grenze zu überschreiten? Bleibt man nicht besser im eigenen „Ländle“? Dort ist es doch auch schön!

Dann bleibe ich diesen Sommer lieber zu Hause! Das geht doch auch mal versuche ich mir hartnäckig einzureden. Aber die Realität sieht dann ganz anders aus. Hinter jeder Tür, auf jedem Flur lauert nur eins: Arbeit! Das geht gar nicht. Da muss ich mal aus.

Also: „Ab in den Urlaub!“ Am besten: „Reisen mit Schwung und Stil“. Zuversichtlich: „Reisen unter einem guten Stern“. Mutmachend: „Es ist nur ein Katzensprung zu ihrem Traumurlaub!“

Oder mal was ganz anderes: Tango tanzen - und Urlaub genießen mit „Bailando Reisen“.

Zahlreiche Reiseveranstalter werben mit Slogans wie: „Wir lieben Urlaub“.

Doch vermute ich stark: Diese Liebe bleibt in diesem weiteren Corona-Jahr unerwidert. Zumindest Sehnsuchtsorte bleiben Sehnsuchtsorte. Deswegen heißen sie ja auch so!

Die Bedeutung dieses Begriffes verstehe ich in diesem Jahr ganz besonders!

Nun diesen Sommer bleibt wenigstens Zeit gemütlich auf der Terrasse oder dem Balkon die Aussprache dieser Sehnsuchtsorte zu üben. Schließlich tragen sie oft außergewöhnliche Namen: Koh Ngai, Sacsayhuamán, Kirkcudbright, Jerez de la Frontera.

Was also, wenn nichts geht?

Was sind dann mögliche Kraftquellen in diesem Corona-Sommer?

Jesus sagt von sich: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht. (Joh 15,15)

Die Reben sind beim Weinstock der Teil, der aufgepfropft ist. Eine Rebe wird auf einen Weinstock aufgesetzt und zieht nun von dem Weinstock ihre Energie. Von ihm erhält sie die Kraft zu wachsen und Früchte zu bringen. Der Weinstock gibt ihr Halt und Stärke.

Jesus selbst und der Glaube an ihn ist für mich tatsächlich eine Kraftquelle in diesen Zeiten.

Er gibt mir die nötige emotionale Kraft um durchzuhalten, den Mut nicht zu verlieren, die Hoffnung am Leben zu erhalten, Schritt für Schritt weiter zu gehen.

Er gibt mir Halt und Freude am Leben. Und „Frucht bringen“ darf ich auch. Da, wo ich mit anderen meine Hoffnung teile und ihnen Mut zuspreche, damit auch sie erkennen, dass nichts und niemand uns von Gottes Liebe trennen kann. Das Wissen, dass ich von Gott geliebt bin und er mich nicht verlässt. Diese Erkenntnis tut gut, dieser Glaube, der gibt mir Energie. Vor allem in diesem Sommer.

Ihre Pfarrerin Constanze Lotz