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Wie geht Frieden?

Pax-Christi-Kapelle (Bild: B. Kaas)

Am Mittwoch, 7. Juli, hat die Dompfarrei Pax Christi den Friedensgottesdienst in St. Bernhard übernommen. Am ersten Mittwoch war ich nun noch allein, was mir Zeit gegeben hat, in der Pax Christi Kapelle zu danken für jahrzehntelanges, treues Beten und überhaupt für diesen Segensort im Herzen von Speyer. Wenn im Herzen Frieden herrscht, erholen sich unsere Nerven, wir finden die Seelenruhe, die uns befähigt, Spannungen auszuhalten und aufeinander zu zugehen. Frieden ist mehr als kein Krieg, Frieden ist Leben und Wachstum.

Doch wie geht Frieden? In meiner Jugendzeit wurde schon die folgende Sinngeschichte erzählt: Kinder spielen Krieg, und alle versuchen mit ihren Mitteln, Sieger zu werden. Als ein weiser Mann die Kinder zu sich ruft und ihnen vorschlägt, sie sollen doch Frieden spielen, sind die Kinder begeistert und rennen weg. Es dauert nicht lange, dann kehren sie zurück und fragen: „Wie geht Frieden spielen?“ Geht es uns als Erwachsene besser? Muskeln spielen lassen beherrschen die Politiker bestens und die kleinen Männer ebenso. Und sehr wahrscheinlich betrifft diese Spannung in unserem Herzen beide Geschlechter, auch wenn Frauen oft Menschlichkeit in unsere Familien und unsere Gesellschaft bringen. Auch bei den olympischen Spielen wird es darum gehen, wer ist besser, stärker, schneller und und und. Kämpfen beherrschen wir besser als Spielen.

Die französischen Bischöfe hatten am Ende des Krieges eine wunderbare Vision: Wir wollen mit den Deutschen eine neue Welt aufbauen helfen. Jeden Tag um den Frieden beten und die Grundlagen für eine gerechte Weltordnung studieren, das sind Eckpfeiler, um Kundige des Friedens und der Versöhnung zu werden. Mich spornt die Ursprungsidee an, heute neu zu beginnen. Wir leisten damit einen wertvollen Beitrag für unsere Stadt und für die ganze Welt. Und wenn wir den Weg entschieden gehen, werden wir Frieden im Herzen finden und stärken.

Auch im Namen unserer Gremien und des Pastoral- und Sekretariatsteams wünsche ich Ihnen eine Woche der Versöhnung,
Ihr Dompfarrer Matthias Bender