Sommerpause
Nun geht auch unser Newsletter in eine kleine Sommerpause. Irgendwie ist es eine anrührende Vorstellung, dass Dinge eine Pause einlegen können. Natürlich geht es um die Menschen, die mit Sorgfalt und Phantasie im ganzen Jahr Worte und Termine zu einem anschaulichen Newsletter zusammenstellen. Es geht um Menschen, es geht um uns. Dazu passt die Aufforderung Jesu an seine Vertrauten, die er zuvor zur Verkündigung der Frohen Botschaft ausgesandt hatte. Jesus sagt: "Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus". Diese Aufforderung Jesu werden wir am Sonntag im Gottesdienst hören dürfen. Können wir ihr auch folgen?
Ich habe manchmal den Eindruck, dass wir uns schwertun, in die Ruhe zu kommen. Wir jammern über die Anstrengungen, die uns belasten. Wir stehen oft „unter Strom“ und sind mit dieser Anspannung vertraut. Die Einladung zur Ruhe und in die Einsamkeit erscheint da eher wie eine Einladung in ein unbekanntes Land. So sehr wir die Sehnsucht nach Erholung in uns tragen, so sehr fürchten wir uns bisweilen, Unterbrechungen durch Stille und heiliges Nichtstun zuzulassen. In den letzten Tagen kam mir ein Satz von Papst Johannes XXIII. in den Sinn. Er sagte: "Giovanni, nimm Dich nicht zu wichtig!“.
Möglicherweise fürchten wir, bei einer Erholungszeit, dass wir nicht mehr wichtig sind; denn das „ordentliche“ Leben geht weiter, auch wenn wir nicht aktiv mitspielen. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass wir gestärkt in unseren Alltag zurückkehren, wenn wir Pausen pflegen und lieben.
Ich wünsche Ihnen, auch im Namen unserer Gremien und des Pastoral- und Sekretariatsteams, Mut zu Erholungspausen, nicht nur im Urlaub, sondern auch im Ablauf eines ganz gewöhnlichen Tages. Denn auch ein schöner Sommertag lädt zu einem tiefen Atemzug ein und zu einem kurzen Blick nach innen, um zur Ruhe zu kommen.
Ihr Dompfarrer Matthias Bender