„Tür öffnen dringend“ kommt oft in der Einsatzstatistik der Speyerer Feuerwehr vor. „Tür öffnen dringend!“ könnte auch ein wichtiger Ruf sein in diesen schweren Zeiten. Das gesellschaftliche Klima ist im übertragenen Sinn oftmals von verschlossenen Türen geprägt. Fronten verhärten sich. Unterschiedliche Meinungen prallen unversöhnlich aufeinander. Eine zielführende Debatte mit Austausch und Abwägung von Argumenten ist häufig nicht mehr möglich.

„Tür öffnen dringend“ kann auch ein Ruf an mich sein, meine innere Türen zu öffnen oder selbst zum Türöffner für andere zu werden. Am vergangenen Caritassonntag erinnerte uns das Thema „Frieden beginnt bei mir“ daran, dass alle etwas tun können. Frieden beginnt, wenn Menschen aufrichtig um gute Lösungen ringen, sich um wirkliches Verstehen bemühen, dazu beitragen, dass sich Hoffnungslosigkeit in Zukunftsmut verwandelt, Räume eröffnen, in denen Begegnung möglich wird. Frieden beginnt, wenn Menschen das Gefühl der Ohnmacht überwinden und gemeinsam handeln.

Manchmal reicht es, achtsam zu sein. Manche Türen sind in Wahrheit gar nicht verschlossen, sondern nur leicht angelehnt und warten nur darauf, dass jemand anklopft. Jederzeit - und nicht erst, wenn wir uns selbst nicht mehr zu helfen wissen, dürfen wir uns mit allem, auch unseren Sorgen und Nöten an Gott wenden. Seine Tür steht immer offen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, auch im Namen unserer Gremien und des Pastoral- und Sekretariatsteams in den nächsten Wochen viele Momente, in denen sich etwas (er)öffnet.

Ihr Bernhard Werner, Gemeindereferent