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Silvester

Foto: wikimedia.org - Gabriel Pollard

In diesen Jahr darf also wieder geböllert werden wie früher. Was einige als Befreiung von einengenden Auflagen feiern, sehen andere als Belastung und Zumutung in Hinblick auf Umweltschutz und Tierwohl an. Die ursprüngliche Bedeutung des Böllerns, nämlich das Vertreiben böser Geister, dürfte heutzutage bei den wenigsten der Grund für das Abbrennen von Feuerwerk sein.

Vielleicht lohnt es sich trotzdem, einen Blick darauf zu werfen, welche bösen Geister es sich (nicht nur) zu Beginn des neuen Jahres zu vertreiben lohnt. Vielversprechende Kandidaten wären da der Geist der Missgunst und des Neides, der Geist des Egoismus und der Geltungssucht, der Geist der Hartherzigkeit und des schnellen Urteilens, um nur einige der bösen Geister herauszugreifen. Leider lassen sich diese Geister nicht einfach so durch Böller und farbenfrohes Feuerwerk vertreiben.

Wenn man in die Bibel schaut, findet man mehrere Stellen, an denen Jesus böse Geister vertreibt. Diese Geisteraustreibungen sind keine spektakulären Riten oder publikumswirksame Prozesse. Bei Matthäus heißt es schlicht „Er trieb mit seinem Wort die Geister aus …“. So unscheinbar die unmittelbare Handlung auch sein mag, so groß ist doch ihre Wirkung, führt sie doch dazu, dass die Menschen wieder „heil werden“. Heutzutage findet man häufig das Gegenteil: Publikums- und medienwirksam inszenierte Handlungen, mit dem Ziel, den Handelnden in ein gutes Licht zu rücken, deren Wirkung sich aber oftmals als recht bescheiden herausstellt oder auf lange Sicht gesehen sogar Unheil bringt.

Bei Jesus steht aber nicht die Handlung im Vordergrund, sondern das Ziel, nämlich den Menschen „Heil zu bringen“. Das „Hilfsmittel“, das er verwendet um die bösen Geister zu vertreiben, steht auch uns heute zur Verfügung: Es ist sein Wort. Und so dürfen wir darauf vertrauen, dass sein Wort auch die bösen Geister unserer Zeit vertreiben kann – an Silvester, aber nicht nur dann.

Eric Zander